Liebe Freunde,
Ich schreibe euch aus dem Hochland von Lesotho.
Seit 2 Wochen sind wir zu dritt am Paray Mission Hospital im neuen Physio Center tätig. Dank eurer Hilfe im letzten Jahr und mit vereinten Kräften von Seiten des Spitals und der hiesigen Schwesterngemeinschaft steht das neue Gebäude und wird fleissig genutzt. Fast 2000 Patienten wurden dieses Jahr von den beiden lokalen Physio Assistentinnen betreut. Es ist für uns wunderbar in einem Haus zu arbeiten, dass von Physios für Physios geplant wurde.
In diesen Tagen führen wir den nationalen Weiterbildungskurs für angehende und schon tätige Physio Assistentinnen aus 11 Institutionen durch. Praktisch und theoretisch vermitteln wir die Grundlagen einer Kultur angepassten Physiotherapie.
Ina Franzen und Marianne Comtesse, beide Berufserfahrene, helfen mir bei dieser Aufgabe. In der kommenden Woche reisen die beiden zurück in die Schweiz. Ich werde weitere zwei Wochen am Spital verweilen, um mit den internen Physio Assistentinnen die Arbeit zu teilen und ihnen meine Erfahrungen weiterzugeben.
Wir sind in einem einheimischen Dorf untergebracht und leben mit einer afrikanischen Grossfamilie zusammen und erfahren dadurch den Alltag in Einfachheit.
Ab Ende Dezember unterstützt mich Chantal Jauslin und wir werden uns gemeinsam auf den Weg machen, um in abgelegenen Dörfern zu arbeiten, sowie weiter Spitäler und Health Center zu besuchen, um dort den jährlichen Unterricht weiterzuführen.
Der Focus unserer TƤtigkeit ist Hilfe zur Selbsthilfe, das heisst wir arbeiten gemeinsam mit den ƶrtlichen Physios an Patienten, damit sie im eigenstƤndigen Arbeiten Sicherheit erlangen kƶnnen.
Ich bin euch allen von Herzen dankbar für die treue Unterstützung in den letzten 13 Jahren.
Seid herzlich gegrüsst aus dem kleinen Bergkönigreich Lesotho und ich wünsche euch eine frohe Weihnachtszeit.
Wolfgang Fasser
Physiotherapie in Lesotho
Thaba-Tseka 1. Januar 2018
Liebe Freunde und Bekannte,
von Herzen ein gutes neues Jahr. Heute geniesse ich einen sonnigen und, wie so oft hier im Hochland von Lesotho, einen windigen Tag. Nachdem mitten in der Nacht das neue Jahr mit vielen Freudenrufen und ein paar Klƶpfer empfangen wurde, ist es jetzt ganz ruhig, friedlich und einfach ein schƶner Tag.
Dies ist meine 11. Reise seit dem Wiederbeginn der Initiative āPhysio in Lesothoā im Jahr 2007. Es gibt viele Gründe zur Freude und diese mƶchte ich hier mit euch teilen:
Jedes Jahr konnte ich, dank eurer Unterstützung, drei Monate hier verbringen und in 9 Spitälern Supervision, klinischen Unterricht und Personalunterricht durchführen. In drei Krankenschwestern-Schulen unterrichtete ich regelmässig angehende Krankenschwestern um ihnen die Bedeutung der Physiotherapie nahe zu bringen. Eine Arbeit die sich gelohnt hat, treffe ich doch in den Spitälern immer wieder ehemalige Krankenschwester-Schülerinnen, die die Physio-Assistentinnen verständnisvoll unterstützen.
In 4 Altersheimen leitete ich die Helfenden an, einfache Physio Behandlungen an den Bewohnern auszuführen und ihnen so mit den üblichen Altersbresten zu helfen.
Da es in Lesotho auf 200’000 Einwohner nur eine diplomierte Physiotherapeutin gibt (in der Schweiz eine auf 700!!!), arbeite ich darauf hin, Physio Assistentinnen in SpitƤlern und Gesundheitszentren auszubilden. Ebenso leite ich Kurse für Dorfbewohnerinnen (village health workers) aus abgelegenen Gebieten um ihnen einfache Physio Behandlungen an chronischen Patienten, Ƥlteren Menschen und Behinderten, in der Heimpflege beizubringen. Diese Kurse laufen an 3 SpitƤlern und zirka 150 Personen wurden schon ausgebildet und wenn nƶtig in ihrer Arbeit betreut.
Neu sind zum Projekt āPhysio in Lesothoā die beiden grossen SpitƤler von Maseru gestossen. Das Tsepong Hospital, ein Referenzspital, wo viele Operationen durchgeführt werden und das nationale MilitƤrspital.
Auch dieses Jahr fanden in Maseru, auf nationaler Ebene, ein dreitägiger Fortbildungskurs für Physio Assistentinnen (26 Teilnehmende aus 15 Spitälern) und ein Kurs für alle 9 diplomierten Physios statt .
Um mir ein Bild zur Arbeit an der Basis zu machen, widme ich stets einige Tage in den noch traditionellen Dörfern und behandle Patienten vor Ort. Diese Zeit verbringe ich mit lokalen village health workers und mit einheimischen Heilern. Letztere interessieren sich mehr und mehr für unsere Kurse und diese Anerkennung durch den Rat der Weisen im Butha-Buthe Distrikt freut mich enorm.
9 diplomierte Therapeutinnen aus der Schweiz und Australien haben in den letzten zehn Jahren einige Wochen am Projekt teilgenommen. Ihre Unterstützung war eine tolle Hilfe für alle und ein ausserordentliches Erlebnis für sie.
Physiotherapie ist heute in Lesotho ein bekanntes Thema geworden. Alle Missionsspitäler bieten einen Physio Service, einige haben dafür sogar eine eigene Abteilung. In den Regierungsspitälern gibt es bis auf drei Ausnahmen je eine Physio Assistentin. Die beiden grossen Spitäler in Maseru verfügen über diplomierte Physios oder in Kuba ausgebildete Rehabilitations-Techniker. Aber nach wie vor fehlt es an Fachpersonal und die auf dem Land lebenden Patienten haben oft keinen Zugang zu Physio. Deshalb lautet mein Slogan nach wie vor: Physio für Alle!
Was 2007 am Paray Hospital in Thaba Tseka mit spitalinterner Weiterbildung und Patientenarbeit begonnen hat, weitet sich aus und entwickelt sich in verschiedenen Projekten weiter. Diese stelle ich in der Beilage vor.
Für eure Unterstützung möchte ich mich von Herzen bei euch Allen bedanken.
Aktuelle Informationen findet ihr auf meiner Website:
oder auf der Ressourcen-webseite für meine Schülerinnen in Lesotho:
Das Physio Projekt ist eine private Initiative und wird durch Spenden getragen. Deshalb erlaube ich mir hier wieder die Kontoangaben aufzuschreiben.
Fasser Wolfgang, Lesotho Physiotherapie SWIFT/BIC: POFICHBEXXX
IBAN-Nummer: CH85 0900 0000 8028 2755 5 Bankenclearing-Nummer (BLZ): 09000 Postkonto 80-282755-5
Postfinance, 3030 Bern
Ich danke euch zum Voraus.
Herzlich
Wolfgang Fasser